Ektomykorrhiza


Produktbeschreibung

EktoMax ist ein Mykorrhiza-Inokulum, das infektiöse Einheiten von Ektomykorrhizapilzen enthält. Ektomykorrhizapilze sind Symbionten von bestandsbildenden Bäumen (z.B. Buche, Eiche, Birke, Fichte, Tanne, Kiefer), die mit den Wurzeln dieser Pflanzen eine Vergesellschaftung eingehen. Das Ziel der Vergesellschaftung zwischen Bodenpilz und Wurzel ist die Ausbildung einer Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Nutzen (Symbiose). Dabei verhilft der Mykorrhiza-Pilz der Pflanze zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Wenn die Mykorrhizapilze an den Pflanzenwurzeln etabliert sind, wird der Pathogendruck z.B. durch Pythium-, Phytophtora- oder Fusarium-Arten auf die Wurzeln vermindert. Im Gegenzug versorgt die Pflanze den Mykorrhiza-Pilz mit Assimilaten (Zucker) und Vitaminen.

Das Trägermaterial ist eine 1:1 Mischung aus feingesiebtem Torf ≪ 8mm und WurzelMax (Montmorillonite-Ton) ≪0,03 mm.

Wirkungsweise

Die positiven Wirkungen von EktoMax beruhen vorwiegend auf der Erhöhung der Nährstoffe und Wasser absorbierenden Oberfläche eines Mykorrhizasystems. Dabei fungieren die Hyphen der Mykorrhiza-Pilze als verlängerte Arme der Wurzeln, indem sie Wasser- und Nährstoffquellen erschließen, die für die Pflanzenwurzeln nicht erreichbar sind. Ebenso kann das Pilzmycel kleinste Bodenporen im Substrat erschließen, um dort befindliche Nährstoffe und Wasser pflanzenverfügbar zu machen. Dadurch sind mykorrhizierte Pflanzen gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit, hohem Salzgehalt und Bodenverdichtungen weitgehend resistent. Durch die bessere Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erscheinen die Pflanzen vitaler und haben vielfach gegenüber nicht mykorrhizierten Pflanzen einen Wachstumsvorsprung. Weiterhin sind die Mykorrhizapilze dazu befähigt, z.B. bei ungünstigen pH-Werten, für die Pflanzen maskierte Nährstoffe zu mobilisieren und der Pflanze zuzuführen, wodurch die pH-Wert-Toleranz der Pflanzen erhöht wird. Ein weiterer wichtiger Effekt einer Ektomykorrhiza liegt in der erhöhten Resistenz mykorrhizierter Pflanzen gegenüber bodenbürtigen Pathogenen infolge der Wurzelbesiedlung durch die Mykorrhizapilze einerseits und der daraus resultierenden Steigerung der pflanzlichen Abwehrkräfte anderseits. Dabei wirkt der Hyphenmantel des Ektomykorrhizapilzes als eine Schutzhaube gegen bodenbürtige Pathogene z.B. Pythium-, Phytophtora-, Rhizoctonia- oder Fusarium-Arten. Zudem setzen die Ektomykorrhizapilze extrazelluläre Enzyme ins Substrat aus, die den Pathogendruck weiter mindern.

Das Wirkungsspektrum ist sehr variabel und von der jeweiligen Pilz-Wirt-Kombination abhängig, weshalb für die folgenden Baumarten jeweils ein angepasstes EktoMax-Inokulum erhältlich ist

Laubbäume:
Fagus,  Quercus,  Betula,
Populus,  Carpinus
Nadelbäume:
Picea,  Pinus,  Abies,
Larix,  Pseudotsuga


Die jeweiligen Pilz-Wirt-Kombinationen haben sich bei Normalwerten des Bodens als sehr effektiv gezeigt. Je nach Extrembedingungen hinsichtlich des pH-Wertes, Salzgehaltes oder Wasserkapazität des Bodens können sich andere Pilz-Wirt-Kombination als effektiv erweisen. Diese zu ermitteln bedarf es eines Screeningverfahrens bei gegebenen Bodenparametern.

Haltbarkeit

min. 4 Wochen bei kühler Lagerhaltung (≪20 °C)

Anwendungen

EktoMax-Impfstoff liegt als Granulat mit infektiösen Einheiten vor.
Aus eigenen Versuchen ergeben sich folgende Anwendungsempfehlungen:
  1. Bei Sämlingen 10 ml Inokulum ins Pflanzloch streuen.
  2. Bei Containerpflanzen 10 ml Inokulum pro 10 cm Wurzelballendurchmesser auf den Wurzelballen verstreuen.
  3. Zur Vitalisierung am Standort in einem 30 cm Raster je ca. 20 ml Inokulum im Bereich der Baumkrone in 10 cm Tiefe einarbeiten.
  4. Einmischen ins Substrat: 1 Liter Inokulum in 50 Liter Substrat.
Die Mykorrhiza ist ein biologisches System und bleibt der Pflanze lebenslang erhalten. Eine Wiederholung der Impfung ist daher nicht nötig, sofern folgende Bedingungen erfüllt werden:
Die Ektomykorrhiza ist mit systemisch wirkenden Fungiziden nicht kompatibel.

Die Zugabe an übermäßig hohen Gaben von Nährstoffen kann die Mykorrhizarate und somit ihre symbiotischen Effekte mindern. Es wird daher Empfohlen:
keine Düngergaben über 2 ‰ zu verabreichen